In der Evangelischen Kirche im Rheinland haben inzwischen fast 20.400 Teilnehmende an mehr als 1700 Präventionsschulungen zum Thema „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ teilgenommen. Gegenüber dem Stand von Ende 2023 mit etwa 10.400 Personen in knapp 830 Schulungen ist das ein deutlicher Fortschritt. „Das ist gut so, aber zugleich müssen wir weiter am Kulturwandel arbeiten, der betroffenenorientiertes Handeln nachhaltig in unserer Kirche implementiert“, so Vizepräses Christoph Pistorius.
Da Pistorius aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Tagung der Landessynode in Bonn teilnehmen konnte, wurde seine Ergänzung zum schriftlichen Sachstandsbericht der Kirchenleitung im Plenum der Synode verlesen. „Wir sind den Betroffenen die ernsthafte, ehrliche und aufrichtige Beschäftigung mit dem Thema schuldig – und unserer eigenen Glaubwürdigkeit auch“, heißt es in dem Text von Christoph Pistorius, der Beauftragter der Kirchenleitung für den Themenkomplex sexualisierte Gewalt ist: „Dabei müssen wir im Blick haben, dass Betroffene schon viel zu lange gewartet haben und dass die Zeit mit Blick auf ihr Alter und ihren Gesundheitszustand drängt.“
„In unseren Bemühungen nicht müde werden“
Pistorius benennt, was die Landessynode leisten kann. So zum Beispiel: „Hinhören und hinsehen. Wir sollten uns nie anmaßen, verstanden haben zu wollen, was die je konkrete Person als Betroffene erlebt hat.“ Zugleich forderte Pistorius die Synodalen auf: „Beraten und beschließen Sie, was nötig ist: das Awareness-Konzept für die Landessynode, die Änderung zum Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und die Ansätze im Haushalt für die Arbeit der Stabsstelle!“ Schließlich dankt Vizepräses Pistorius: „Bitte nehmen Sie, liebe Synodale, unseren Dank für Ihren Einsatz mit und teilen Sie diesen in Ihren Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen und lassen Sie uns in unserem Bemühen auf diesem Themenfeld nicht müde werden.“